Vetropack leitet Produktionsende am Standort St-Prex aus Sicherheitsgründen früher ein
26.06.2024: Die Vetropack-Gruppe, einer der führenden europäischen Glasverpackungshersteller, hat heute bekannt gegeben, dass sie das geordnete Herunterfahren der Produktion an ihrem Standort im Schweizer St-Prex einleitet. Zwei Monate früher als ursprünglich geplant sieht sich die Gruppenleitung zu diesem irreversiblen Schritt gezwungen, da aufgrund des schlechten Zustands der Schmelzwanne sowie eines niedrigen Personalstands kein sicherer Betrieb des Werks mehr gewährleistet werden kann. Die Verlagerung der Produktion auf andere Werke der Gruppe ist bereits in vollem Gange.
„Wir haben heute damit begonnen, alle Massnahmen zum geordneten Herunterfahren der Produktion in St-Prex einzuleiten“, erklärt Johann Reiter, CEO der Vetropack-Gruppe. „Wir können und wollen weder bei der Sicherheit unserer Mitarbeitenden noch bei der Qualität unserer Produkte Kompromisse eingehen. Beides wäre bei einem Weiterbetrieb der Produktionsanlagen nach heutigem Stand aber nicht mehr gegeben.“
Die Gruppenleitung hat heute die Arbeitnehmervertreter und Mitarbeitenden am Standort über die Entscheidung und ihre Hintergründe informiert: Die Schmelzwanne hätte aufgrund ihres Alters schon bald erneuert werden müssen. Während der Bestreikung des Werks im Mai kam es zwischenzeitlich sogar zu einer Überlastung der Kühltechnik. Vetropack hatte daraufhin eine Begutachtung der Anlagen und der Schmelzwanne in Auftrag gegeben, um weiter einen sicheren Betrieb zu gewährleisten.
„Die externen Gutachter kommen dabei zu dem Schluss, dass ein Weiterbetrieb zwar prinzipiell möglich ist. Dieser müsste aber absolut störungsfrei und kontinuierlich verlaufen sowie von erhöhten Kontrollmassnahmen bezüglich des Wannenzustands begleitet werden“, so Johann Reiter. „Wir verzeichnen in St-Prex derzeit allerdings eine ungewöhnlich hohe Zahl an Krankschreibungen und verfügen deshalb nicht mehr über genügend Fachpersonal, um die Glasherstellung sicherzustellen. Deshalb müssen wir die Produktion nun früher als geplant stoppen.“
Ursprünglich war eine Stilllegung für Ende August dieses Jahres anvisiert. Da Vetropack aufgrund des Streiks zwischenzeitlich seine Kunden nicht mit Beständen aus St-Prex beliefern konnte, hatte das Unternehmen bereits im Mai mit der Vorbereitung der Verlagerung der Produktionskapazitäten in andere Werke begonnen. Vetropack ist optimistisch, Lieferengpässe während der Übergangsphase weitgehend vermeiden zu können und steht deshalb in engstem Austausch mit seinen Kunden.
Vetrorecycling von Schliessung nicht betroffen
Die Schliessung der Glasproduktion in St-Prex wird dabei keine Auswirkungen auf die anderen Aktivitäten von Vetropack in der Schweiz haben: „Wir werden unsere Verantwortung im Bereich des Altglas-Recycling weiter wahrnehmen und unsere Zusammenarbeit mit unseren kommunalen Partnern unverändert fortsetzen“, so Johann Reiter. „Auch planen wir keinesfalls einen Rückzug aus unserem Heimatmarkt Schweiz. Unser Unternehmenshauptsitz wird auch künftig in Bülach bleiben.“
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