Europäische Behälterglasbranche fordert auf dem Weg zur Netto-Null-Industrie schnellen Zugang zu Infrastrukturen für Kohlenstoffarme Energie

24.10.2024: Heute veröffentlicht: Der Bericht „One Destination, Multiple Pathways: How the European Container Glass Industry is Decarbonising Glassmaking“*

*„Ein Ziel, viele Wege: Wie die Europäische Behälterglasindustrie die Glasherstellung dekarbonisiert“

Die europäische Behälterglasindustrie hat heute einen wegweisenden Bericht veröffentlicht – die erste umfassende, branchenweite Untersuchung der Massnahmen zur Dekarbonisierung der Glasherstellung. Dem Bericht ist ein eigener Bereich auf der FEVE-Website gewidmet, einschliesslich einer Online-Karte mit über 90 Fallstudien zu Dekarbonisierungsprojekten aus der Glasindustrie in ganz Europa. Auch wenn die Glasindustrie diesen Wandel aktiv vorantreibt, kann sie ihre ehrgeizigen Ziele nicht allein erreichen.  Sie ist auf Zusammenarbeit angewiesen, um Verpackungslösungen zu schaffen, die nicht nur vollständig kreislauffähig, sondern auch klimaneutral sind.

Dringender Bedarf an bezahlbarer Energie mit niedrigem CO2-Ausstoss

Damit die Branche bis 2050 ihr Netto-Null-Ziel erreichen kann, ist der schnelle Zugang zu bezahlbarer kohlenstoffarmer Energie entscheidend. Derzeit stammen 80 Prozent der direkten CO2-Emissionen der Behälterglasindustrie aus der Verbrennung von Erdgas. Die Umstellung auf Energiequellen mit niedrigem CO2-Ausstoss hat daher höchste Priorität. Mehr als 90 Prozent des in der EU produzierten Verpackungsglases wird von Unternehmen hergestellt, die sich der Initiative „Science Based Targets“ (SBTi) verpflichtet haben. 

EU-Unterstützung in Form von neuen oder bestehenden Finanzmitteln entscheidend

Der Zugang zu neuen finanziellen Mitteln und die Fortführung bestehender finanzieller Unterstützungsmassnahmen sind ebenfalls essenziell, um den Wandel der Branche voranzutreiben.  Da Schmelzwannen eine Lebensdauer von 10 bis 15 Jahren und eine geschätzte jährliche Austauschrate von lediglich 7 bis 10 Prozent aufweisen, müssen alte Wannen schrittweise durch solche ersetzt werden, die mit kohlenstoffarmen Technologien arbeiten können. Um sicherzustellen, dass die Glasbranche ihr Netto-Null-Ziel bis 2050 erreichen kann, ist es unerlässlich, jetzt zu handeln. Derzeit investiert die Behälterglasindustrie jährlich mehr als EUR 600 Millionen in Innovation und Dekarbonisierung, wie beispielsweise effizienzsteigernde Massnahmen und Modernisierungen von Anlagen. Um eine vollständige Netto-Null-Industrie zu erreichen, sind bis 2050 schätzungsweise EUR 20 Milliarden an zusätzlichen Investitionen zur Modernisierung von Produktionstechnologie und zur Dekarbonisierung erforderlich. Dabei handelt es sich um eine konservative Schätzung, die die höheren Betriebskosten für den Erwerb und die Nutzung kohlenstoffarmer Energiequellen noch nicht berücksichtigt. 

Vertrauen in Glas als verlässlicher Partner für eine nachhaltige Zukunft ist weiterhin gefragt

Hersteller von Glasverpackungen bleiben entschlossen, die Dekarbonisierung ihrer Branche voranzutreiben, um die steigende Nachfrage nach emissionsarmem Glas zu decken und Glas als nachhaltiges Verpackungsmaterial der Zukunft zu positionieren. Glas kann ohne Qualitätsverlust unendlich oft recycelt werden kann, da es ein inertes, beständiges Material ist. Die Sammelquoten in Europa sind dementsprechend beeindruckend hoch: 80,2 Prozent im Jahr 2022, das heisst der grösste Teil des Materials wird in einem geschlossenen Kreislauf recycelt. Glas ist ausserdem ein äusserst sicheres Verpackungsmaterial, das keine schädlichen Chemikalien an die verpackten Produkte abgibt, unabhängig davon, wie oft es recycelt wird.

Die Glasbranche ruft ihre Kunden auf, weiterhin auf Glas als wichtige Verpackungslösung zu vertrauen und sich mit uns gemeinsam auf den Weg in eine nachhaltige Zukunft zu machen.

Ein unverzichtbares Material, das Unverzichtbares leistet

Mit 162 Glasproduktionsstätten in ganz Europa sichert die Behälterglasindustrie direkt und indirekt 125.000 Arbeitsplätze. Darüber hinaus werden EU-Exporte im Wert von über EUR 140 Milliarden in Glas verpackt. Schätzungsweise 45.000 herstellende Betriebe, davon 98 Prozent kleine und mittelständische Unternehmen, sind in der EU auf Glasverpackungen angewiesen, um ihre Produkte zu verkaufen. Glas spielt in der Pharma-, Lebensmittel- und Getränkeindustrie sowie in der Parfümerie- und Kosmetikbranche eine entscheidende Rolle und bleibt ein unverzichtbares Verpackungsmaterial.

 

Wenn Sie mehr über die laufenden Dekarbonisierungsprojekte und Innovationen der Branche erfahren möchten, können Sie den vollständigen Bericht hier herunterladen: https://feve.org/decarbonisation-glass-packaging/ 

Über FEVE

Der Europäische Behälterglasverband FEVE vertritt über 90 Prozent der Glasverpackungsproduktion in Europa. FEVE fördert die ökologischen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Vorteile von Glasverpackungen und führt die Bemühungen der Branche um den Übergang zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft an.

Für weitere Informationen, Medienanfragen oder Interviewwünsche wenden Sie sich bitte an:

Michael Delle Selve, Head of Marketing and Communications, 
E-mail: m.delleselve@feve.org, Tel: +32 (0)4 75 52 24 58
www.feve.org