Spart Energie und Emissionen
Glas und Recycling – ein perfektes Duo. Glas ist ein natürlicher Rohstoff, der sich zu 100 Prozent wiederverwerten lässt, ohne an Qualität zu verlieren. Der Einsatz von Recyclingglas schont wertvolle Primärrohstoffe, spart Energie gespart und reduziert CO2-Emissionen deutlich. Deswegen sind wir uns sicher: Recycling ist nicht nur ökonomisch sinnvoll, sondern ökologisch unverzichtbar. Mit diesem Anspruch verbessern wir jeden Tag unsere Recyclingprozesse – für eine nachhaltigere Zukunft.
Glasrecycling lohnt sich, und zwar nicht nur, weil es grosse Mengen Abfall vermeidet, die andernfalls entsorgt werden müssten. Recycling spart auch allein in Europa jährlich mehrere Millionen Tonnen Primärrohstoffe ein und senkt die bei der Produktion entstehenden CO2-Emissionen. Denn: Recyclingglas schmilzt bei wesentlich geringeren Temperaturen als Primärrohstoffe, wie etwa Quarzsand. Je höher der Anteil an recyceltem Glas bei der Produktion, desto höher der Energiespareffekt: Pro 10 Prozent Recyclingglas spart man 2,5 Prozent Energie und 5 Prozent CO2-Emissionen.
Recycling, gepaart mit technischen Innovationen, hat in den letzten Jahrzehnten bereits erheblich dazu beigetragen, die Umweltbilanz der Glasproduktion stark zu verbessern: Glasbehälter sind heute 30 Prozent leichter als noch vor 20 Jahren und in ihrer Produktion werden 70 Prozent weniger CO2 ausgestossen als vor 50 Jahren. Dazu trägt Recycling massgeblich bei – im europäischen Durchschnitt wurden zuletzt 80,1 Prozent allen Verpackungsglases gesammelt und 92 Prozent davon tatsächlich recycelt. Der grösste Teil des in Europa anfallenden Verpackungsglases wird nicht nur in Europa, sondern sogar direkt in den jeweiligen Verbraucherländern recycelt und muss daher keine langen Wege zurücklegen – was sich ebenfalls positiv in der Emissionsbilanz auswirkt. Doch wir wollen mehr und arbeiten daran, den Anteil von Recyclingglas in der Produktion weiter zu erhöhen. Denn im Rahmen unserer SBTi („Science Based Target initiative“) Zielsetzung haben wir uns verpflichtet, die Emissionen unserer Produktion (Scope-1-Emissionen) bis 2032 um 50,4 Prozent zu vermindern. Die steigende Wiederverwendung von Recyclingglas hilft uns dabei, dieses Ziel zu erreichen.
So unterstützen wir auch unsere Kunden dabei, die kommenden Anforderungen der Verordnung über Verpackung und Verpackungsabfälle der Europäischen Union (Packaging & Packaging Waste Regulation, PPWR) zu erfüllen: Ab 2030 müssen alle in der Europäischen Union auf den Markt gebrachten Verpackungen grundsätzlich recycelbar sein – eine Anforderung, die Glas bereits jetzt erfüllt. Ab 2035 gilt: Die tatsächliche Recyclingrate aller Verpackungen muss bei mindestens 55 Prozent liegen. Ausserdem werden Verpackungen gemäss ihrer Recyclingfähigkeit kategorisiert und auf dieser Basis mit erweiterten Herstellerverantwortungsgebühren belegt. Um unsere Kunden dabei zu unterstützen, ihre Recyclingziele zu erreichen und den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden, erhöhen wir den Anteil von Recyclingglas in unserer Produktion. Darüber hinaus setzen wir uns in den Ländern unserer Standorte für den Aufbau und die Optimierung effektiver Infrastruktur für Glasrecycling ein.
Für eine nachhaltigere Kreislaufwirtschaft
Wenn es um Glasrecycling geht, sind wir Pioniere. Nicht am Yukon River, sondern an Schweizer Containern. Für uns und die Umwelt sind die entsorgten Glasbehälter mindestens ebenso wertvoll wie Gold. Schliesslich ist das Ziel einer zukunftsfähigen Kreislaufwirtschaft, Rohstoffe über den Lebenszyklus des einzelnen Produkts hinaus wieder vollständig in die Produktion einzubinden. Dieses Ziel verfolgen wir bereits seit den 1970er Jahren. Damals begannen wir als erste in der Schweiz ein Recyclingsystem für Glas aufzubauen. Seitdem machen wir aus dem gesammelten Glas das Beste für unsere Kunden – und die Umwelt.

Von alt zu neu
Heute setzen wir an allen Standorten konsequent auf Recycling. Recyclingglas ist inzwischen der wichtigste Rohstoff für unsere Glasproduktion, im Durchschnitt unserer Ländergesellschaften 56 Prozent (nach Formel des Europäischen Behälterglasverbandes FEVE). Wie aus dem gesammelten Recyclinggut wieder eine wertvolle Ressource für neue Glasverpackungen wird, ist dabei grundsätzlich in allen Ländern gleich: Qualität und Sortierung des Sammelguts sind entscheidend. Essenziell ist vor allem, dass lediglich Verpackungsglas in Recyclingcontainern landet – Haushaltglas, beispielsweise ein Trinkglas, hat andere Materialeigenschaften und kann nicht zu Glasverpackungen weiterverarbeitet werden. Keramik oder Steingut, wie für Teller oder Vasen verwendet, präsentiert ein besonders grosses Problem im Aufbereitungsprozess, da es nicht magnetisch aussortiert werden kann und im Gegensatz zu Plastik ähnlich schwer wie Glas ist. Doch Keramik, Stein und Porzellan haben andere Schmelzpunkte und führen zu Einschlüssen im Glas – was zu Spannungen und möglicherweise Bruch im fertigen Produkt sorgt. Verschlüsse können je nach Art mehr oder weniger gut aussortiert werden, sollten also nach Möglichkeit entfernt werden. Auch die Trennung nach Farben unterstützt effektives Glasrecycling, denn weisses Glas kann nur aus sortenreinem, weissen Recyclingglas entstehen. Unsortiertes Glas kann nur zu grünem Glas eingeschmolzen werden. 2023 haben wir für die Herstellung von Weissglas im Durchschnitt 43 Prozent, für Braunglas 65 Prozent und für Grünglas sogar 69 Prozent Recyclingglas verwendet.
In der Aufbereitungsanlage werden Fehlfarben und Fremdkörper aussortiert. Im Glasbrecher erhalten die Scherben, so der Fachbegriff für zerkleinertes Recyclingglas, die für den Schmelzprozess optimale Körnung. In der Siebrinne werden weitere Fremdmaterialien und Überkorngrössen ausgeschieden. Metall- und Keramikteile werden mittels Magnettrommel, Metall- und Keramikabscheider aussortiert, Papier und andere leichte Materialien durch die Absauganlage entfernt. Nach einer letzten Kontrolle wird das aufbereitete Recyclingglas der Glasproduktion zugeführt – und wird zu neuen Flaschen oder Gläsern.
Viele Ansätze, ein Ziel
Da sich Recyclingsysteme dennoch europaweit von Land zu Land unterscheiden, arbeiten wir mit lokalen Partnern zusammen, um die Prozesse zur Sammlung, dem Transport und der Aufbereitung von Recyclingglas laufend weiter zu verbessern. Mit Investitionen in neue Sortier- und Recyclinganlagen an unseren Standorten setzen wir alles daran, das gesammelte Glas optimal zu verwerten. Unser Ziel an allen Standorten: Den Anteil an Recyclingglas in unserer Produktion weiter erhöhen. Denn unser Beitrag macht einen Unterschied.

Weitere Informationen
Abgesehen von unseren nationalen Partnern arbeiten wir auf länderübergreifender Ebene mit einer Vielzahl von Organisationen und Initiativen, um Glasrecycling europaweit voranzutreiben.
Hier finden Sie unsere Partner und weiterführende Ressourcen:
Recycling-News
